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  • Publication
    Open Access
    Mikropolitik des Alltagsgespräches – Über die performative Konstruktion „des Anderen“ in alltäglichen Face-to-Face-Interaktionen: Eine integrative Vorurteilsforschung über Formen performativer Gewalt in Alltagssprache im kontrastiven Vergleich zum Internetdiskurs
    (Universitätsbibliothek der HSU / UniBwH, 2018)
    Kökgiran, Gürcan
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    Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
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    Hentges, Gudrun
    Die kommunikative Grundstruktur violenter Alltagssprache ist hierarchisch geordnet. In dieses Gefüge sind symbolische Wissensbestände semiotisch und kognitiv in Form von „deep seated frames“ (George LAKOFF) eingelagert. Sie (re)produzieren sich tagtäglich im Stile einer „diskursiven Performativität“ (Judith BUTLER). Wiederkehrende sprachliche Differenzpraktiken über Menschengruppen kennzeichnen ständig als „Marker“ (BONN, KNÖPPLER & SOUZA) den Gültigkeitsanspruch etablierter Vorstellungen über Identität, Zugehörigkeit, Normalität und Devianz. Die Art und Weise, wie sie angewendet und welche Bilder evoziert werden (beispielsweise als metaphorische Feindbildvorstellungen), entwerfen diese Vorstellungen eine soziale Rangordnung, die die Gesellschaft in Etablierte, Ambivalente und Distinguierte einteilt. Gewaltsprache schafft polare Verhältnisse und narrative Plausibilitäten. Sie figuriert die besprochenen Adressaten innerhalb eines Feldes von Ungleichheitsvorstellungen und bringt gesellschaftliche Asymmetrien hervor. In Diskursen über fremde Andere oder andere Fremde werden sprachliche Gebrauchsweisen wie „Resignifizierung“ (Judith BUTLER) und „Retorsion“ (Pierre-André TAGUIEFF) erkennbar. Sie stellen ein wichtiges und strategisches Kampfmittel dar, wenn es um gesellschaftliche Anerkennung und symbolische Konkurrenz geht. Verletzende Sprechakte sind als Gegenstand einer empirischen Vorurteilsforschung eine besondere Herausforderung. Sie tauchen verborgen in der öffentlichen Anonymität einer sogenannten Alltäglichkeit auf, in der die offensichtliche Anwesenheit des Forschers selten willkommen ist. In diesem Kontext stelle ich das „Inszenatorische Interview“, sowie „Inszenatorische Interviews“ als dramaturgische Rollenspiele vor. Das sind Instrumentarien geeignete für die gehaltvolle Erfassung von Alltagskommunikation in Interaktionssituationen. Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit konzentriert sich von Formen performativer Gewalt in Alltagssprache ausgehend auf vergleichbare Differenzpraktiken im Internetdiskurs. In diesen Zusammenhängen arbeite ich in meiner Dissertation Anrufungsperspektiven und semantische Netzwerkstrukturen verletzender Sprache heraus. Ich zeichne nach, wie diskursive Differenzierungsprozesse zur Vergegenständlichung ihrer Subjekte und zu vielfältigen symbolischen Verletzungsdimensionen ihrer Adressaten führen.
  • Publication
    Metadata only
    Mixed Methods in der Organisationsforschung
    (Springer VS, 2017) ;
    Langfeldt, Bettina
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    Liebig, Stefan
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    Rosenbohm, Sophie
  • Publication
    Open Access
    Das duale Studium aus Sicht der Studierenden
    (2017)
    Hesser, Wilfried
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    Langfeldt, Bettina
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    Box, Winfried
    Als moderne Form der Vermittlung von Theorie und Praxis steht das duale Studium besonderen Anforderungen gegenüber, die sich zum einen aus dem vom BolognaProzess geprägten Bildungssystem1 (vgl. Schubarth et al. 2012) und zum anderen aus der sich stetig wandelnden, derzeit auf die Digitalisierung von Erwerbsarbeit zustrebenden Arbeitswelt ergeben (vgl. Hirsch-Kreinsen et al. 2015). Ein wesentliches Ziel des dualen Studiums besteht in der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen2 am Arbeitsmarkt. Diese lässt sich am ehesten erreichen, wenn die theoretischen und praktischen Studienanteile aufeinander abgestimmt sind, wozu eine Kooperation der verschiedenen Lernorte unabdingbar erscheint. Zumindest in seiner ausbildungsintegrierenden Variante darf sich das duale Studium laut Wissenschaftsrat (2013) sogar nur als solches bezeichnen, wenn eine institutionelle und strukturelle Verzahnung der Ausbildungsinhalte beider Lernorte vorliegt. Diverse deutsche Unternehmen klagen jedoch darüber, dass die akademische und die berufliche Bildung zu wenig vernetzt seien (vgl. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2015: 42). An diesem Punkt setzt die vorliegende Untersuchung an und analysiert die Lernortkooperation und damit das Zusammenwirken von Bildungseinrichtungen und den Unternehmen aus der Sicht dual Studierender in den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Mittels Online-Fragebogen wurden Erfahrungen, Einschätzungen und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Organisation der Ausbildung in den Unternehmen und an den Bildungseinrichtungen, die Qualifizierungsmaßnahmen in den Unternehmen, die Betreuung an beiden Lernorten sowie subjektiv wahrgenommene Belastungen und Autonomiegrade der Arbeit erhoben. Zielsetzung der Studie ist es, Schwierigkeiten der Lernortkooperation aufzuzeigen, diesbezügliches Verbesserungspotenzial zu identifizieren und an theoretisch notwendigen sowie praktisch realisierbaren Anforderungen orientierte Perspektiven für die Weiterentwicklung dualer Studienangebote zu entwerfen, um weiterhin eine hohe Qualität der Lehre an den Hochschulen und Berufsakademien sowie der Ausbildungsanteile in den Unternehmen sicherzustellen.