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    "Unde in deme kelre scholen stede arme lude wanen…" Schichtenspezifisches Stiftungsverhalten in klein- und großstädtischen lübischrechtlichen Bürgertestamenten des Spätmittelalters im Vergleich
    (Universitätsbibliothek der HSU / UniBwH, 2020-07)
    Bongermino, Sarah
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    Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
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    Mark, Rudolf A.
    Mittelalterliche Kleinstädte haben bislang insbesondere in der Testamentsforschung keine angemessene Beachtung gefunden, weshalb über die Lebensrealität eines Großteils der mittelalterlichen Bevölkerung wenig bekannt ist. Unterschieden sich die Bewohner und Bewohnerinnen einer Großstadt beispielsweise in ihrer Mentalität von Bewohnern und Bewohnerinnen anderer mittelalterlicher Großstädte oder auch von in einer Kleinstadt lebenden Menschen? Herrschten in Großstädten andere Besitzverhältnisse vor als in Kleinstädten? Welche Aussagen können über die groß- und kleinstädtischen Sozialstrukturen getroffen werden? Verteilen sich soziale Schichten in größeren Städten anders als in kleineren? Sind die Kategorien „Reichtum“ und „Armut“ gleichermaßen im groß- wie im kleinstädtischen Milieu anwendbar? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status einer Person und ihrer Frömmigkeitspraxis? Lebten Bewohner und Bewohnerinnen von Großstädten ihren Glauben anders aus als in Kleinstädten lebende Menschen? Unterscheiden sich die jeweils angewandten Rechtsgrundlagen auf Grund von örtlich gewachsenen Strukturen oder durch andere Bedürfnisse, obgleich die Bevölkerung der drei hier untersuchten Städte Rostock, Rendsburg und Burg auf Fehmarn auf der Grundlage des Lübischen Rechts testieren sollte? Die Quellengattung der Testamente ist hervorragend dazu geeignet, all diesen Fragen nachzugehen. Da sowohl aus Rostock als auch aus Rendsburg und Burg auf Fehmarn spätmittelalterliche Bürgertestamente aus der Zeit zwischen 1300 und 1530 erhalten sind, die nach Lübischem Recht aufgesetzt wurden, können in der vorliegenden Studie einerseits kleinstädtische, insulare Verhältnisse gegen kleinstädtische Strukturen des Festlands gehalten werden. Andererseits ermöglichen es diese Quellenbestände, die Testamente der Großstadt Rostock nicht nur mit den Vermächtnissen aus den Kleinstädten Rendsburg und Burg auf Fehmarn, sondern zudem durch die Überlieferung aus Stralsund auch mit lübischrechtlichen Testamenten aus einer ähnlich großen Stadt sowie mit solchen aus der Metropole Lübeck zu vergleichen. Und nicht zuletzt bietet es sich in diesem Zuge an, die kleinstädtischen Testamente aus Rendsburg und aus Burg auf Fehmarn mit jenen aus Lübeck vergleichend zu betrachten, um dadurch mitunter Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Groß- wie auch den Kleinstadtbewohner und –bewohnerinnen herauszuarbeiten. Nach einer einleitenden Überblicksdarstellung über die Testamentsforschung insbesondere im lübischrechtlichen Raum sowie einem Überblick über die die lokalhistorischen Publikationen werden zunächst die Testamentsbestände aus Rostock, Rendsburg und Burg auf Fehmarn beschrieben und in ihren Rechtskontext eingeordnet. Um etwaige voneinander abweichende Ausprägungen des Lübischen Erbrechts feststellen zu können, werden die Vermächtnisse anschließend nach ihrer äußeren Form, der Sprache und hinsichtlich ihres Testamentsformulars untersucht. „Somit werden in Kapitel 2 die Besonderheiten des Rendsburger, aber auch Rostocker und Burger Testamentsrechts herausgearbeitet. Die daran anschließende soziale Schichtungsanalyse betrachtet neben dem Familienstand und der beruflichen Tätigkeit der Erblasser und Erblasserinnen ihren materiellen Besitz und ihre soziale Stellung innerhalb der Stadt. Mittels verschiedener Methoden werden die Testatoren und Testatoren, basierend auf den in den Vermächtnissen gemachten Angaben, beispielsweise über ihren Geld- oder Hausbesitz, in Schichten eingeteilt. In den nachfolgenden Betrachtungen wird auf dieser Grundlage stets der Frage nachgegangen, ob die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht Auswirkungen auf das Stiftungsverhalten der jeweiligen Person hatte. Auch wird in diesem Kontext untersucht, ob sich eine weibliche Mentalität nur in der Metropole Lübeck oder auch in einer Großstadt wie Rostock nachweisen lässt. Im vierten und im fünften Kapitel werden die Stiftungen aus klein- und großstädtischen Milieus dargestellt und miteinander verglichen. Dazu werden die zeitgenössischen Vorstellungen von der Memoria, welche sich in den Vermächtnissen konkret in Form von Legaten ad pias causas für die Kirchen, Kapellen, Klöster und Hospitäler manifestierten, in einem ersten Schritt beschrieben. Neben diesen Legaten für die Pfarrkirchen, Klöster, Kapellen und Hospitäler als Elemente der Sakraltopografie wird in Kapitel 4 auch der Totenkult in den Blick genommen, um herauszufinden, welche darüber hinausgehenden Vorstellungen die Testatoren und Testatorinnen über die Beschaffenheit ihrer Memoria hatten und wie die testierenden Menschen sich auf das Sterben vorbereiten wollten. Neben der Errichtung des Testaments als frommer Tat per se und den Stiftungen zu Gunsten sakraler Institutionen kam Bruderschaften zumindest mancherorts eine bedeutende Rolle im Angesicht des Todes zu, wie die Auswertung der vorliegenden Testamente zu zeigen vermag. Darüber hinaus war es einigen Personen wichtig, ihre Begräbnismodalitäten testamentarisch festzulegen und Memorialstiftungen in Auftrag zu geben. Ob bei der Vorbereitung des eigenen Todes Unterschiede zwischen Groß- und Kleinstädten auszumachen sind oder auch zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen innerhalb der Städte soll in diesem Kapitel hinterfragt werden. Neben den im vierten Kapitel besprochenen Aspekten der Frömmigkeitsgeschichte werden im fünften Kapitel Pilgerfahrten und Armenspenden als zusätzliche potentielle Legate für das Seelenheil untersucht, um ggf. weitere Unterschiede oder Gemeinsamkeiten in der groß- bzw. kleinstädtischen Mentalität ausmachen zu können. Auch soll hier die Frage nach Vorlieben im Wallfahrtswesen gestellt werden: Hatten Großstädter andere Ziele als Kleinstädter im Blick? Wurden Pilgerfahrten von allen sozialen Gruppen vorgenommen bzw. in Auftrag gegeben? Außerdem sollen diese Betrachtungen die schon im Kontext der sozialen Stratifikation angestreng¬Überlegungen zu den Kategorien „Armut“ und „Reichtum“ unterfüttern. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der vorliegenden Studie zusammengetragen und es wird ein Ausblick gegeben. Im Anhang befinden sich schließlich die Quelleneditionen der Testamente aus Rostock und Rendsburg sowie diverse Tabellen mit Auswertungen der in dieser Studie untersuchten Quellenbestände, welche zusätzlich noch weiterreichende Informationen in Form einer übersichtlichen Darstellung für künftige Forschungsvorhaben beispielsweise aus dem prosopografischen Bereich bieten.
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    Ausbildung und Struktur der Herrschafts- und Besitzverhältnisse des Hochstifts Passau im 13. und 14. Jahrhundert (in geographischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht), dargestellt an den Passauer Urbaren
    (Universitätsbibliothek der HSU / UniBwH, 2005)
    Hofbauer, Martin
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    Arnold, Klaus
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    Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
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    Postel, Rainer
    Einführende Bemerkung: Der Herrschaftsraum --- Die Schwerpunkte der Grundherrschaft des Hochstifts Passau lagen im 13. und 14. Jahrhundert innerhalb der heutigen Grenzen des Freistaates Bayern und der Republik Österreich. Aus dieser räumlichen Lage ergaben sich Beziehungen positiver und negativer Art. Die gemeinsamen kulturellen Wurzeln der Menschen bewirkten intensive wirtschaftliche und soziale Beziehungen, die weder durch konfessionelle noch durch sprachliche Barrieren beeinträchtigt wurden. Andererseits waren die Herrscherhäuser, Wittelsbach und Habsburg, bestrebt, ihre Herrschaft auszuweiten. Die Entwicklung des Hochstifts Passau war von diesen Einflüssen geprägt. ----- Fragestellung und Zielsetzung: Ziel des Projekts ist, die Struktur der Grundherrschaft des Hochstifts Passau in Bestand und Entwicklungsprozeß während des 13. und 14. Jahrhunderts darzustellen. ----- Quellen: Grundlage der Untersuchung sind die ältesten Urbare des Hochstifts Passau, die bereits 1933 von Adam Maidhof ediert wurden, doch bisher ohne Bearbeitung und Auswertung blieben. ----- Methode: 1. Die einzelnen Urbarnotizen werden exzerpiert, nach den amtlichen Ortsverzeichnissen von Bayern und Österreich lokalisiert und in einem statistisch-topographischen Teil festgelegt (Band 2). --- 2. Auf der Grundlage der statistisch-topographischen Auswertung werden Ausbildung und Struktur der hochstiftischen Grundherrschaft beschrieben und anschließend die geographischen, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Ergebnisse in einer Zusammenschau dargelegt (Band 1). --- 3. Die Ergebnisse werden in eine Karte übertragen, gegliedert nach Realien und Rechten. Die Struktur der Grundherrschaft wird so deutlich gemacht (Kartenbeilagen).