Der Einfluss der Bewegungsdarstellung auf die subjektive Beurteilung des Fahreindrucks in der Fahrsimulation unter besonderer Berücksichtigung der Gierbewegung
Translated title
The influence of motion presentation on the subjective rating of driving impression in driving simulation under special consideration of yaw movements
Publication date
2021
Document type
PhD thesis (dissertation)
Author
Fortmüller, Thomas
Advisor
Referee
Bruns, Rainer
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2020-12-09
Organisational unit
Part of the university bibliography
✅
DDC Class
620 Ingenieurwissenschaften
Abstract
Die Möglichkeit einer frühzeitigen Integration des Menschen in den Entwicklungsprozess wird durch die Nutzung von Fahrsimulatoren geschaffen. Diese bieten die Möglichkeit, den Menschen als Echtteil in eine Simulationsumgebung einzubinden, mit der er interagieren kann, ohne sich selbst und andere zu gefährden. Ziel der Simulation ist es dabei immer, ein Verhalten bzw. eine Reaktion hervorzurufen, welche der in einer vergleichbaren realen Situation entspräche. Somit kommt der Güte der bereitgestellten Informationen eine erhebliche Bedeutung zu, da sie zum einen über die Befriedigung der Erwartungshaltung des Menschen an eine mit der Erfahrung korrelierende Stimmigkeit der Informationen zueinander entscheidet, zum anderen maßgeblich dessen Reaktion auf die jeweilige Fahrsituation bestimmt. Diesem Informationsbedarf stehen die technischen Gegebenheiten gegenüber, die es ermöglichen sollen, den Bedarf zu decken - sei es über eine Täuschung oder eine Skalierung. Die Herausforderung besteht dabei neben der Darstellung selbst zum einen in deren zeitlichen Verlauf, zum anderen in deren beabsichtigtem oder auch unbeabsichtigtem Zusammenwirken mit anderen Informationen. Gerade falsche Informationen führen schnell zu einer Nicht-Akzeptanz der Simulation, womit deren Sinnhaftigkeit hinfällig ist. Ziel der Arbeit war es, den Einfluss der
Bewegungsdarstellung auf die subjektive Beurteilung des Fahreindrucks in der Fahrsimulation zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Akzeptanz der Verzerrung einer Gierbewegung im Rahmen der Bewegungsdarstellung lag. Dazu wurden nach eingehender theoretischer Betrachtung Simulationsumgebungen aufgebaut, in welchen Versuche mit Probanden durchgeführt wurden, welche statistisch abgesicherte Aussagen über die Akzeptanz skalierter Gierbewegungen unter Berücksichtigung verschiedener weiterer Einflussfaktoren zulassen. Die Versuche zeigen zunächst, dass der Mensch als reale Komponente in einer Systemumgebung eine in ihren Eigenschaften und ihrem Urteilsvermögen nicht immer reproduzierbare Größe darstellt.
Somit kommt der Vorbereitung und Durchführung der Versuche dahingehend eine besondere Bedeutung zu, als das man dem Ziel einer repräsentativen und möglichst reproduzierbaren Bewertung so nah wie möglich kommen sollte. Wie erwartet zeigen die Versuche, dass eine Verzerrung der Gierbewegung möglich ist. Dieser bereits bei einem reinen Freiheitsgrad um die Hochachse erkennbare Effekt steigert sich gerade bei Überlagerung mit einer Querbeschleunigung nochmals deutlich. Dieses Ergebnis ist bei allen untersuchten Fahrmanövern erkennbar, wobei auch eine Identifikation des Eigenlenkverhaltens der simulierten Fahrzeugmodelle in weiten Bereichen möglich war. Auf der anderen Seite ist zu erwähnen, dass ein Weglassen der Gierbewegung selbst bei einer realitätsgetreuen Darstellung der Querbeschleunigung von den Probanden nicht nur teilweise bemerkt, sondern teilweise auch negativer als mit deren Darstellung bewertet wurde.
Bereits der Einsatz eines reinen Giersimulators führt zu überraschend guten Fahreindrücken. Auch die Kombination einer Querbeschleunigung mit einer Gierbewegung führt bei den wenigen Bewegungssystemen, die dazu vollumfänglich in der Lage sind, zu unerwarteten guten Ergebnissen, was auch in den hier durchgeführten Versuchen - wenn auch nur als Nebeneffekt - klar erkennbar wurde.
Es bleibt festzuhalten, dass grundsätzlich die Verzerrung von Bewegungen in den einzelnen Freiheitsgraden innerhalb eines gewissen Bereiches durchaus möglich ist, jedoch stark vom Ziel des Simulatoreinsatzes und oft auch von den Probanden selbst abhängt. Auch ist die Nutzung einer möglichen für den Anwendungsfall unschädlichen Verzerrung bzw. Skalierung aufgrund der verfügbaren bzw. nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbaren technischen Möglichkeiten nicht immer umsetzbar. Letzteres wird auch die Schwierigkeit im konkreten Fall der Gierbewegung sein.
Bewegungsdarstellung auf die subjektive Beurteilung des Fahreindrucks in der Fahrsimulation zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Akzeptanz der Verzerrung einer Gierbewegung im Rahmen der Bewegungsdarstellung lag. Dazu wurden nach eingehender theoretischer Betrachtung Simulationsumgebungen aufgebaut, in welchen Versuche mit Probanden durchgeführt wurden, welche statistisch abgesicherte Aussagen über die Akzeptanz skalierter Gierbewegungen unter Berücksichtigung verschiedener weiterer Einflussfaktoren zulassen. Die Versuche zeigen zunächst, dass der Mensch als reale Komponente in einer Systemumgebung eine in ihren Eigenschaften und ihrem Urteilsvermögen nicht immer reproduzierbare Größe darstellt.
Somit kommt der Vorbereitung und Durchführung der Versuche dahingehend eine besondere Bedeutung zu, als das man dem Ziel einer repräsentativen und möglichst reproduzierbaren Bewertung so nah wie möglich kommen sollte. Wie erwartet zeigen die Versuche, dass eine Verzerrung der Gierbewegung möglich ist. Dieser bereits bei einem reinen Freiheitsgrad um die Hochachse erkennbare Effekt steigert sich gerade bei Überlagerung mit einer Querbeschleunigung nochmals deutlich. Dieses Ergebnis ist bei allen untersuchten Fahrmanövern erkennbar, wobei auch eine Identifikation des Eigenlenkverhaltens der simulierten Fahrzeugmodelle in weiten Bereichen möglich war. Auf der anderen Seite ist zu erwähnen, dass ein Weglassen der Gierbewegung selbst bei einer realitätsgetreuen Darstellung der Querbeschleunigung von den Probanden nicht nur teilweise bemerkt, sondern teilweise auch negativer als mit deren Darstellung bewertet wurde.
Bereits der Einsatz eines reinen Giersimulators führt zu überraschend guten Fahreindrücken. Auch die Kombination einer Querbeschleunigung mit einer Gierbewegung führt bei den wenigen Bewegungssystemen, die dazu vollumfänglich in der Lage sind, zu unerwarteten guten Ergebnissen, was auch in den hier durchgeführten Versuchen - wenn auch nur als Nebeneffekt - klar erkennbar wurde.
Es bleibt festzuhalten, dass grundsätzlich die Verzerrung von Bewegungen in den einzelnen Freiheitsgraden innerhalb eines gewissen Bereiches durchaus möglich ist, jedoch stark vom Ziel des Simulatoreinsatzes und oft auch von den Probanden selbst abhängt. Auch ist die Nutzung einer möglichen für den Anwendungsfall unschädlichen Verzerrung bzw. Skalierung aufgrund der verfügbaren bzw. nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbaren technischen Möglichkeiten nicht immer umsetzbar. Letzteres wird auch die Schwierigkeit im konkreten Fall der Gierbewegung sein.
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