Productive Games - Verbesserung der Wissensarbeit mit einer auf Spielmechanismen und Spieldesigntechniken basierenden rechnergestützten Assistenz
Translated title
Productive games - improving knowledge work with a computer-aided assistance based on game mechanics and game design techniques
Publication date
2015
Document type
Monograph
Author
Tralau, Mathias
Advisor
Referee
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2015-10-23
Organisational unit
DOI
Series or journal
Berichte aus dem Institut für Konstruktions- und
Fertigungstechnik
Periodical volume
42
Part of the university bibliography
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DDC Class
620 Ingenieurwissenschaften
Keyword
Heuristische Kompetenz
Problem solving
Productive games
Computerunterstütztes Verfahren
Abstract
Technische Entwicklungsprozesse basieren entscheidend auf Wissen und Können der Mitarbeiter. Neue Informationstechnologien begünstigen die Generierung und Distribution von Wissen. Diesbezüglich einsetzbare Expertensysteme werden zukünftig einen bedarfsgerechten Wissensfluss unterstützen. Die Bereitschaft, Wissen zu teilen, ist einer der entscheidenden Faktoren für die Zielerreichung in der Wissens- und Zusammenarbeit. Lernen ist hierbei eine Daueraufgabe von Unternehmen und Mitarbeitern, um Wissen zu prüfen, zu ändern und aktuell zu halten. Dabei sind ambitionierte und selbst motivierte Mitarbeiter unerlässlich für die geforderte Denkarbeit, basierend auf den Bausteinen Expertise, kreatives Denken und Motivation. Gerade Kreativität erzeugt eine positive Wirkung bezüglich des Denkens in vernetzten Systemen. Zusätzlich erhöht diese die Frustrationstoleranz im Umgang mit Ungelöstem und die Bereitschaft bzw. den Spaß an der Denkarbeit zur Lösung von Problemen. Kreativität ist die unabdingbare Ressource für die Wissensgesellschaft im Wettbewerb um Innovation, neue Technologien, Produkte oder Betriebsmittel. Bei der kreativen Arbeit handelt es sich sowohl um künstlerisches Gestalten einerseits, als auch analytisches, wissenschaftliches und systemorientiertes Denken andererseits. Die Rechnerunterstützung in der Wissensarbeit hat entscheidende Bedeutung und leistet einen wesentlichen Beitrag zu Problemlösungsprozessen wie sie bspw. in der Produktentwicklung vorliegen. In der Archivierung von Expertenwissen, der Handhabung von Rahmenbedingungen (z. B. Gesetzen) oder in der Bereitstellung von unsicherem Wissen (z. B. Faustregeln) liegen Potenziale für die Zukunft. Darüber hinaus kann die Erfassung, Verarbeitung und Präsentation verschiedenster Wissensarten realisiert werden. Es wird allerdings auch in absehbarer Zeit kein autonomes, rechnergestütztes System ohne die Notwendigkeit des menschlichen Eingriffs geben, weil gewisse menschliche Interaktionen derzeit nicht leistungsfähig durch Automation ersetzbar sind. Somit ergibt sich für Unternehmen der Bedarf ein nachhaltiges Arbeitsumfeld zu schaffen, um die Ressource Mensch als entscheidende Komponente der Wissensarbeit leistungsfähig einzubinden. [...] Im administrativen Bereich wirken sich die Messbarkeit der eigenen Arbeitsergebnisse, die Relevanz der eigenen Arbeit für das Unternehmen und die Erkennbarkeit des übergeordneten Zwecks besonders positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus. Neben der Schaffung eines nachhaltigen Arbeitsumfeldes müssen Unternehmen auf die durch den Generationswechsel bedingten Veränderungen reagieren. Die Mitarbeiter der unterschiedlichen Altersgruppen bringen völlig differierende Voraussetzungen ein, mit denen sie den Herausforderungen der Arbeitswelt begegnen. Die junge Generation der Arbeitnehmer zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, mit schnelleren Geschwindigkeiten in der Informationsverarbeitung umzugehen.Sie denkt weniger sequenziell oder linear, sondern nach einer Logik, die wie Internetlinks funktioniert. Die vernetzte Informationsgewinnung, die Forderung nach klarem Feedback, das Empfinden von Technik als Normalität sowie insbesondere die Verschmelzung von Arbeit und Spiel sind herauszustellen. Diese Generation Gamer ist auf Problemlösung ausgerichtet. Logik, Rätsel, räumliche Verteilung und komplexes Denken sind in die Spiele integriert, mit denen sie groß geworden sind. [...] Nicht nur Effizienz- und Zeitverlust, sondern auch Prozessverständnis für vor- und nachgelagerte Prozesse sowie prozessuale Konsequenzen bestimmter Fehler sind Faktoren, die Angriffspunkte liefern. Diesbezüglich haben der Einsatz und die Integration von Methoden und Werkzeugen in der langfristigen Ausrichtung der Unternehmen einen wichtigen Stellenwert, weil sich daraus ein wesentlicher Einfluss auf das Kostenmanagement ergibt. Die durch zunehmende maschinelle Informationsverarbeitung komplexeren Systeme sowie der Zeitdruck bei geringeren Kosten, höherer Qualität und steigender Flexibilität bekräftigen den Bedarf des Einsatzes von Methoden. [...] Spielifizierung bietet in diesem Kontext besondere Potenziale. Digitale Spiele können als Simulation und Testfeld verschiedener Handlungsalternativen dienen. Sie ermöglichen die Betrachtung von Problemen aus differierenden Perspektiven oder deren Lösung mit ungewohnten Fähigkeiten. Spieldesigntechniken und Spielmechanismen sind nicht nur ein effektives Werkzeug zur Steigerung der Motivation, sondern erzielen nachweisbar auch positive Effekte bezüglich der Problemlösungskompetenz. Zudem lässt sich eine Vielzahl an gleichartigen Tätigkeiten in Spielen und in der Arbeitswelt identifizieren. [...] Aus den gewonnenen Erkenntnissen zu den einzelnen Applikationen wird abschließend ein umfangreiches Konzept für ein Productive Game abgeleitet, welches eine Lösungsmöglichkeit zur Bewältigung der Herausforderungen in der Wissensgesellschaft darstellt.
Description
Dissertation, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg, 2015
Version
Not applicable (or unknown)
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