Kriegsdenkmäler und Erinnerungskultur in Deutschland: die gesellschaftliche Rezeption militärischer Konflikte zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik
Publication date
2020
Document type
Other article type
Author
Langner, Robert Samuel
Editor
Müller, Constantin
Organisational unit
Series or journal
Arch&Denk News
Periodical volume
2020
Periodical issue
1
First page
5
Last page
11
Part of the university bibliography
✅
DDC Class
930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
Keyword
Kriegsdenkmal
Erinnerungskultur
Abstract
Liebe Leserinnen, liebe Leser, am 17.11.2019 erinnerten wir in Deutschland an das 101. Ende des 1. Weltkrieges
und an die 100 jährige Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.. Seit dieser Zeit hat sich die
Form des Gedenkens mehrfach geändert. Wurde zuerst der Gefallenen Mahnend gedacht, mit ersten Ansätzen
einer möglichen Versöhnung, wurde bereits ab Mitte der 1920er Jahre das sogenannte Heldengedenken in den
Vordergrund gestellt. Die Toten sollten nun mehr als Vorbilder für den nächsten Krieg dienen. Nachdem dieser am
08. Mai 1945 endete wurde die Gedenkfrage erneut gestellt. Die beiden deutschen Staaten gingen hiermit sehr
unterschiedlich um. Während in der ehemaligen DDR der Fokus auf den sozialistischen Opfern und denen der
Roten Armee lag, versuchte die BRD einen Konsens zwischen den deutschen und den Westalliierten Gefallenen
zu finden. Seit der Wende 1990 wurde ein Konsens gefunden, der alle Toten berücksichtigt. Ferner konnte die
Kriegsgräberfürsorge die deutschen Soldatenfriedhöfe in Osteuropa von nun an mit betreuen. Im Gegenzug
wurden Regelungen für die Erhaltung und die Pflege der sowjetischen Gefallenengräber in Deutschland getroffen.
Die Frage der Gefallenenfriedhöfe im In- und Ausland ist also soweit geklärt. Doch wenn es um Denkmale geht,
herrscht nach wie vor Streit über deren Deutung. Sollen sie so bleiben wie sie sind, verändert, oder demontiert
werden? Diese Diskussionen, die sich in unregelmäßigen Abständen, fast alle diesbezüglichen Denkmale stellen
müssen, sind in den meisten anderen Staaten nahezu unbekannt. Dort hier wurden, wenn überhaupt, die des 1.
um die Opfer des 2. Weltkrieges ergänzt. An eine Uminterpretation, oder gar eine Demontage wurde in den
seltensten Fällen gedacht. Sicherlich müssen wir in Deutschland einen anderen Weg finden. Denn schließlich
begann der 2. Weltkrieg von deutscher Seite aus. Wie dieser aussehen soll, wird und muss von jeder Generation
neu diskutiert werden.
und an die 100 jährige Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.. Seit dieser Zeit hat sich die
Form des Gedenkens mehrfach geändert. Wurde zuerst der Gefallenen Mahnend gedacht, mit ersten Ansätzen
einer möglichen Versöhnung, wurde bereits ab Mitte der 1920er Jahre das sogenannte Heldengedenken in den
Vordergrund gestellt. Die Toten sollten nun mehr als Vorbilder für den nächsten Krieg dienen. Nachdem dieser am
08. Mai 1945 endete wurde die Gedenkfrage erneut gestellt. Die beiden deutschen Staaten gingen hiermit sehr
unterschiedlich um. Während in der ehemaligen DDR der Fokus auf den sozialistischen Opfern und denen der
Roten Armee lag, versuchte die BRD einen Konsens zwischen den deutschen und den Westalliierten Gefallenen
zu finden. Seit der Wende 1990 wurde ein Konsens gefunden, der alle Toten berücksichtigt. Ferner konnte die
Kriegsgräberfürsorge die deutschen Soldatenfriedhöfe in Osteuropa von nun an mit betreuen. Im Gegenzug
wurden Regelungen für die Erhaltung und die Pflege der sowjetischen Gefallenengräber in Deutschland getroffen.
Die Frage der Gefallenenfriedhöfe im In- und Ausland ist also soweit geklärt. Doch wenn es um Denkmale geht,
herrscht nach wie vor Streit über deren Deutung. Sollen sie so bleiben wie sie sind, verändert, oder demontiert
werden? Diese Diskussionen, die sich in unregelmäßigen Abständen, fast alle diesbezüglichen Denkmale stellen
müssen, sind in den meisten anderen Staaten nahezu unbekannt. Dort hier wurden, wenn überhaupt, die des 1.
um die Opfer des 2. Weltkrieges ergänzt. An eine Uminterpretation, oder gar eine Demontage wurde in den
seltensten Fällen gedacht. Sicherlich müssen wir in Deutschland einen anderen Weg finden. Denn schließlich
begann der 2. Weltkrieg von deutscher Seite aus. Wie dieser aussehen soll, wird und muss von jeder Generation
neu diskutiert werden.
Cite as
Müller, Constantin (Hrsg.): Arch&Denk News 1 (2020), S. 5-11.
Version
Not applicable (or unknown)
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