Wissenstransfer in Organisationen: Entwicklung eines Methodenkonzepts des Wissensmanagements zur Sicherung von Erfahrungswissen, zur Vermeidung von Wissensverlusten und zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Publication date
2020
Document type
PhD thesis (dissertation)
Author
Grames, Patrick Philipp
Advisor
Referee
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2020-02-25
Organisational unit
Part of the university bibliography
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DDC Class
620 Ingenieurwissenschaften
Keyword
Wissen
Wissenstransfer
Wissensweitergabe
Wissensmanagement
Erfahrungswissen
WIssenssicherung
Wissensbasiertes System
Einarbeitung
Wissensverlust
7-W-Fragen-Konzept des Wissenstransfers
4-Dimensionen-Modell des Wissenstransfers
Fluktuation von Mitarbeitern
Methoden des Wissensmanagements
Methodenkonzept
Metamethodik
Praktischer Wissenstransfer
Abstract
In Unternehmen, Behörden und Organisationen finden regelmäßig Wechsel von Mitarbeitern statt. Dies geschieht durch Beförderungen, Renteneintritt, Berufseinstieg oder Ortswechsel. Im Jahr 2017 lag der Fluktuationskoeffizient in Deutschland bei 33 % (Bundesagentur für Arbeit 2018:139). Das bedeutet, dass gemessen an der Gesamtbeschäftigung, ein Drittel aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse jährlich neu begonnen oder beendet wurden. Diese Zahl ist ein deutliches Maß für den Wechsel von Mitarbeitern, der in deutschen Organisationen stattfindet und für den Bedarf an Wissenstransfer, der dadurch entsteht. Wissenstransfer lebt davon, dass dabei auf das alltagserprobte und gereifte Erfahrungswissen von Wissensträgern zurückgegriffen wird. Wird dieser Rückgriff auf Bewährtes unterlassen, kommt es langfristig zu Wissensverlusten, die die gesamte Organisation betreffen (vgl. Lehner 2012:6f). Von einer für diese Arbeit befragten Expertengruppe aus über 20 verschiedenen Branchen bestätigen 79 %, dass Erfahrungswissen für ihre tägliche Arbeit wichtiger sei, als formalisiertes Wissen – warum also diese Ressource nicht umfassend nutzen? Der Wissenstransfer von Erfahrungswissen könnte mit existierenden Methoden bereits gemanagt werden, allerdings ist die Anwendung dieser Methoden in der Arbeitswelt nicht verbreitet. In weniger als jeder zweiten untersuchten Wissenstransfersituation wird überhaupt methodische Unterstützung eingesetzt, obwohl 92 % der befragten Experten denken, dass damit das Risiko des Wissensverlusts steige. Es stellen 78 % der befragten 112 Wissenstransferexperten fest, dass dies am Zeitmangel liege, dass aber auch die bereits große Anzahl von Nebenaufgaben und Wissensegoismus zwischen Abteilungen und Teams eine Rolle spielten. Mit dieser Arbeit wurde ein Konzept entwickelt, das diese Hauptstörgrößen des organisationalen Wissenstransfers berücksichtigt. Aus über 30 etablierten Methoden des Wissensmanagements wurden solche ausgewählt, die am resistentesten gegenüber diesen Störgrößen sind. Diese wurden analysiert und zu einem situativ anpassbaren Gesamtkonzept weiterentwickelt. Ein Expertenpool von 112 Wissenstransferexperten steuerte wesentliche Anregungen zu dessen Ausgestaltung bei, bevor dieses Entwurfskonzept des Wissenstransfers dann heuristisch an sechs realen Wissenstransferfällen getestet und optimiert wurde. Hieraus entstand das evaluierte 7-W-Fragen-Konzept des Wissenstransfers, welches in dieser Arbeit vorgestellt wird und damit als Handlungsleitfaden für Wissensträger und Wissensmanager in Unternehmen und Organisationen nutzbar ist.
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