Personale Ressourcen und psychisches gesundheitliches Empfinden - Eine empirische Studie über den Zusammenhang zwischen psychischem gesundheitlichem Empfinden, personalen Ressourcen und erwerbstätigen Personengruppen.
Publication date
2013
Document type
PhD thesis (dissertation)
Author
Knospe, Yvonne
Advisor
Nieder, Peter
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2013-06-10
Organisational unit
DOI
Part of the university bibliography
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DDC Class
370 Bildung und Erziehung
Keyword
Mitarbeiter
Gesundheit
Psyche
Abstract
Ziel der Untersuchung ist zu erforschen, ob ein nachweisbarer Zusammenhang zwischen personalen Ressourcen und psychischer Gesundheit besteht. Als Wirkrichtung gilt, dass stärkere personale Ressourcen mit besserem psychischem gesundheitlichem Empfinden einhergehen. Ferner wird geprüft, ob zwischen beruflichen Gruppen Unterschiede bestehen. Zum Anlass dieser Untersuchung führen die zahlreichen Befunde, die einen Zusammenhang von den Arbeitsbedingungen und der Gesundheit erklären, aber die personale Komponenten in den Hintergrund stellen. Diese Untersuchung reduziert das angesprochene Missverhältnis. Zu diesem Zweck beurteilen vier Personengruppen (Ngesamt = 298) mit unterschiedlichem beruflichen Status (Führungskräfte, Angestellte mit und ohne Personalverantwortung sowie Erwerbstätige mit einer Tätigkeit, die unter Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung fällt (sogenannte Ein-Euro-Jobber)) im Rahmen einer Fragebogenstudie mit Selbsteinschätzungsskalen personale Ressourcen und Gesundheitsempfinden. Zur Beantwortung der Untersuchungsfrage werden Forschungsfragen (1) nach einem Zusammenhang zwischen personalen Ressourcen und psychischer Gesundheit, (2) nach der Bedeutung der betrachteten Ressourcen bezüglich deren Wirkung auf das Gesundheitsbefinden, (3) nach Auswirkungen des beruflichen Status auf die Ressourcen und das gesundheitliche Wohlbefinden sowie (4) nach Zusammenhängen der untersuchten Variablen mit Kontrollvariablen beantwortet. Zusammenfassend aus der vorliegenden Untersuchung bezüglich des psychischen gesundheitlichen Empfindens und der personalen Ressourcen bei verschiedenen Erwerbsgruppen ist festzuhalten: (1) Sowohl die Anzahl der verfügbaren personalen Ressourcen als auch die einzelnen Ressourcen selbst leisten einen Beitrag zum psychischen gesundheitlichen Empfinden. Besonders zu betonen ist dabei die Ressource soziale Unterstützung, die sich in der vorliegenden Untersuchung als Protektivfaktor erweist. Daneben gelten das gesundheitsrelevante arbeitsbezogene Verhalten und die Selbstwirksamkeitserwartung als wichtige Einflussgrößen. (2) Unterschiede im psychischen gesundheitlichen Empfinden können nicht auf die Art der Erwerbstätigkeit als Ursache zurückgeführt werden. Der Berufsstatus zeigt sich in dieser Untersuchung als Prädiktor für die Ausprägung der personalen Ressourcen dahingehend, dass Personen in einer staatlich geförderten Beschäftigung über weniger personale Ressourcen als die Personengruppen im ersten Arbeitsmarkt (in dieser Studie: Führungskräfte, Angestellte mit und ohne Personalverantwortung) verfügen. Zwischen den Teil-Stichproben der Unternehmer, Führungskräfte und Angestellten ohne Personalverantwortung lassen sich keine statistisch bedeutsamen Unterschiede bezüglich der Arbeitsanforderungen aufgrund des Hierarchiestatus feststellen. Als kritische Betrachtung bleibt festzuhalten, dass das Untersuchungsmodell und damit auch das Job-Demands-Resources-Modell nicht in vollem Umfang besta?tigt werden, da der Berufsstatus und anknüpfend die beruflichen Anforderungen nicht als Indikator für die betrachteten Gesundheitskriterien nachweisbar sind, jedoch einen Einfluss auf die Ressourcenausprägung nehmen. Eine stärkere theoretische Fundierung auf die Bedeutung der personalen Ressourcen bei der Erhaltung der psychischen Gesundheit ist geboten, denn im Rahmen der Erwerbsarbeit sind Arbeitsbedingungen meist vorgegeben. Dagegen besteht wegen der gegebenen Beeinflussbarkeit einer Vielzahl von personalen Ressourcen durch die erwerbstätigen Personen die Möglichkeit, psychisch gesund zu bleiben.
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