Detransitionserfahrungen von trans und genderdiversen Personen in Deutschland
Quantitative und qualitative Ergebnisse einer Online-Studie zu Demografie, Gründen, sozialer Unterstützung, Lebenszufriedenheit und Behandlungserfahrungen nach einer Detransition
Publication date
2025-08-27
Document type
Masterarbeit
Author
Ebert, Phillipp
Advisor
Referee
Becker-Hebly, Inga
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2023
Organisational unit
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Publisher
Universitätsbibliothek der HSU/UniBw H
Part of the university bibliography
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Language
German
Abstract
Hintergrund: Detransition bezeichnet das Abbrechen einer Transition oder die erneute Änderung der Geschlechtsidentität nach erfolgter Transition. In Deutschland wurde die Situation von detrans Personen, also von Personen mit erfolgter Detransition, bislang nicht erfasst. Ziel dieser Untersuchung soll es daher sein, erstmalig detrans Menschen in Deutschland zu beschreiben und deren Gründe zur Detransition, deren soziale Unterstützung, deren Lebenszufriedenheit und deren Behandlungserfahrungen während der Transition und Detransition zu untersuchen.
Methode: Zwischen April und Juni 2023 wurde eine retrospektive Online-Befragung von erwachsenen detrans Personen in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mittels Häufigkeitsanalysen quantitativ und über eine qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022) auch qualitativ ausgewertet. Die finale Untersuchungsstichprobe umfasste n = 20 detrans Personen, wovon n = 3 (15%) ein männliches Zuweisungsgeschlecht angaben.
Ergebnisse: 45% der Befragten identifizierten sich als Frau, je ein Drittel (30%) als detrans Frau oder nicht-binär, keine der befragten Personen als Mann oder trans Mann. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Als Grund für die Detransition gaben 65% der Befragten an, realisiert zu haben, dass die Dysphorie mit anderen Dingen zusammenhing. Die Teilnehmenden berichteten von einer durchschnittlichen sozialen Unterstützung (M = 3.7) sowie einer unterdurchschnittlichen geschlechtsbezogenen Lebenszufriedenheit (M = 2.7). Die meisten detrans Personen nehmen sowohl während der Transition (86%) als auch während der Detransition (71%) psychotherapeutische Begleitung in Anspruch. Die qualitative Auswertung ergab sowohl positive, negative, aber auch neutrale Behandlungserfahrungen während der Transition und Detransition, die von den Befragten berichtet wurden.
Diskussion: Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass es sich bei detrans Personen in Deutschland um eine heterogene Gruppe handelt, in der verschiedene Gründe für die Detransition berichtet und diverse Behandlungserfahrungen gemacht werden. Hinsichtlich der Lebenszufriedenheit und der sozialen Unterstützung konnten außerdem Hinweise auf Unterschiede anhand des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts beobachtet werden. Ein besonderer Bedarf liegt im Zugang zu Informationen hinsichtlich der Möglichkeiten zur Durchführung einer Detransition.
Methode: Zwischen April und Juni 2023 wurde eine retrospektive Online-Befragung von erwachsenen detrans Personen in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mittels Häufigkeitsanalysen quantitativ und über eine qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022) auch qualitativ ausgewertet. Die finale Untersuchungsstichprobe umfasste n = 20 detrans Personen, wovon n = 3 (15%) ein männliches Zuweisungsgeschlecht angaben.
Ergebnisse: 45% der Befragten identifizierten sich als Frau, je ein Drittel (30%) als detrans Frau oder nicht-binär, keine der befragten Personen als Mann oder trans Mann. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Als Grund für die Detransition gaben 65% der Befragten an, realisiert zu haben, dass die Dysphorie mit anderen Dingen zusammenhing. Die Teilnehmenden berichteten von einer durchschnittlichen sozialen Unterstützung (M = 3.7) sowie einer unterdurchschnittlichen geschlechtsbezogenen Lebenszufriedenheit (M = 2.7). Die meisten detrans Personen nehmen sowohl während der Transition (86%) als auch während der Detransition (71%) psychotherapeutische Begleitung in Anspruch. Die qualitative Auswertung ergab sowohl positive, negative, aber auch neutrale Behandlungserfahrungen während der Transition und Detransition, die von den Befragten berichtet wurden.
Diskussion: Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass es sich bei detrans Personen in Deutschland um eine heterogene Gruppe handelt, in der verschiedene Gründe für die Detransition berichtet und diverse Behandlungserfahrungen gemacht werden. Hinsichtlich der Lebenszufriedenheit und der sozialen Unterstützung konnten außerdem Hinweise auf Unterschiede anhand des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts beobachtet werden. Ein besonderer Bedarf liegt im Zugang zu Informationen hinsichtlich der Möglichkeiten zur Durchführung einer Detransition.
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