Von der Geomorphologie des Aargau zu den militärischen Pathologien Europas
Das Militär als Schnittpunkt anthropologischer Krisendiskurse, 1860–1900
Publication date
2015-12-15
Document type
Forschungsartikel
Author
Organisational unit
Universität Basel
Publisher
Schwabe
Series or journal
Gesnerus : Schweizerische Zeitschrift für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften
ISSN
Periodical volume
72
Periodical issue
2
First page
269
Last page
288
Peer-reviewed
✅
Part of the university bibliography
Nein
Language
German
Keyword
degenration
military statistics
Switzerland
eugenics
Heinrich Bircher
geology
Abstract
Militärstatistik und medizinische Forschung waren im 19. Jahrhundert eng miteinander verknüpft. Das Heer machte sich nicht nur diese neuen Wissensformen zunutze, sondern bot durch die Militärmedizin, die für die medizinische Forschung im 19. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung war, auch einen wichtigen institutionellen Rahmen. Daneben spielte das Schweizer Militär auch eine entscheidende Rolle bei neuen geographischen und geologischen Forschungen, was zu einer Reihe neuer Kartierungsprojekte führte. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie der militärische Kontext in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Einfluss auf die wissenschaftliche Forschungspraxis gewann, indem er den Fall von Heinrich Birchers Arbeiten zur militärischen Rekrutierungsstatistik und dem endemischen Kropf analysiert. Neue Kartierungsprojekte und statistische Praktiken wurden miteinander verknüpft, wodurch große Teile des Landes in pathologische Räume verwandelt wurden. Von diesem Punkt ausgehend diskutiert der Artikel, inwiefern der militärische Kontext zu einer Politisierung medizinischer Diskurse führte und sie darüber hinaus mit Diskursen einer anthropologischen Krise verknüpfte, wie sie in vielen europäischen Ländern üblich sind.
Version
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