Nachhaltige Weiterentwicklung von Kompetenzen und Methoden am Beispiel SOPESS als Teil der Schuleingangsuntersuchung – Hintergrund und Ansätze des KOMET-SEU-Projekts
Translated title
Long-term development of competencies and methods using the example of SOPESS as part of preschool health examinations – background and approaches of the KOMET-SEU project
Publication date
2025-05-12
Document type
Forschungsartikel
Author
Malonga Makosi, Dorothée
Diefenbach, Christiane
Simon, Klaus
Borrmann, Brigitte
Sidhu, Navdeep S.
König, Jochem
Thyen, Ute
Genuneit, Jon
Urschitz, Michael S.
Organisational unit
Project
KOMET-SEU
Publisher
Georg Thieme Verlag
Series or journal
Das Gesundheitswesen
ISSN
Periodical volume
87
Periodical issue
06
First page
391
Last page
397
Part of the university bibliography
✅
Language
German
Abstract
Hintergrund:
Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) ist eine Kernaufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Dabei wird das Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen (SOPESS) als validiertes Instrument zur Erfassung des Entwicklungsstandes von Vorschulkindern genutzt. Die Ergebnisse ermöglichen es, Entwicklungsauffälligkeiten regional und zeitlich zu verfolgen und individuellen sowie präventiven Handlungsbedarf abzuleiten. In der Praxis zeigen die Daten aber eine relevante methodenbedingte Heterogenität über Teams und Gesundheitsämter hinweg, die nicht alleine durch Unterschiede im Untersuchungskollektiv erklärbar ist. Dies beeinträchtigt die Validität der Daten und deren optimale Nutzung für die regionale Präventionsplanung und die Gesundheitsberichterstattung (GBE).
Ziele:
Das KOMET-SEU-Projekt hatte zum Ziel, methodenbedingte Heterogenität und deren Ursachen zu erfassen und darzustellen. Anschließend sollte ein Fortbildungspaket entwickelt und evaluiert werden, dass den ÖGD in der Durchführung und Dokumentation von SOPESS stärkt, die Heterogenität in den Daten reduziert und die Datennutzung unterstützt.
Methoden:
Das Projekt orientierte sich am Public Health Action Cycle und nutzte ein logisches Modell als theoretische Grundlage. Quantitative und qualitative Methoden wurden kombiniert, um das Fortbildungspaket zu entwickeln und zu evaluieren. Die Ziele wurden in 4 Arbeitspaketen (AP) umgesetzt: in AP 1 wurden statistische Grundlagen zur Erfassung und Darstellung von methodenbedingter Heterogenität gelegt. AP 2 untersuchte mithilfe von Interviews mit ÖGD-Mitarbeitenden die Ursachen der Heterogenität und relevante Kontextfaktoren für die Datenerhebung. In AP 3 wurde daraus ein Online-Fortbildungspaket entwickelt und pilotiert. In AP 4 wurde diese Fortbildung in mehreren Gesundheitsämtern implementiert und hinsichtlich der Prozesse und Effekte evaluiert. Detaillierte Ergebnisse der AP finden sich in dieser Ausgabe des Gesundheitswesens.
Ausblick:
Durch den Mixed-Methods Ansatz und eine partizipative Interventionsentwicklung sollten die Kompetenzen von ÖGD-Mitarbeitenden in der Anwendung des SOPESS gestärkt und die Untersucherkompetenzen innerhalb der Teams erweitert werden. Das Projekt KOMET-SEU leistet so einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des ÖGD in der SOPESS-Datennutzung. Ob es gelingt, die Heterogenität in den SOPESS-Daten selbst zu reduzieren, muss weiter geprüft werden. Die Grundlagen dafür liegen nun vor.
Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) ist eine Kernaufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Dabei wird das Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen (SOPESS) als validiertes Instrument zur Erfassung des Entwicklungsstandes von Vorschulkindern genutzt. Die Ergebnisse ermöglichen es, Entwicklungsauffälligkeiten regional und zeitlich zu verfolgen und individuellen sowie präventiven Handlungsbedarf abzuleiten. In der Praxis zeigen die Daten aber eine relevante methodenbedingte Heterogenität über Teams und Gesundheitsämter hinweg, die nicht alleine durch Unterschiede im Untersuchungskollektiv erklärbar ist. Dies beeinträchtigt die Validität der Daten und deren optimale Nutzung für die regionale Präventionsplanung und die Gesundheitsberichterstattung (GBE).
Ziele:
Das KOMET-SEU-Projekt hatte zum Ziel, methodenbedingte Heterogenität und deren Ursachen zu erfassen und darzustellen. Anschließend sollte ein Fortbildungspaket entwickelt und evaluiert werden, dass den ÖGD in der Durchführung und Dokumentation von SOPESS stärkt, die Heterogenität in den Daten reduziert und die Datennutzung unterstützt.
Methoden:
Das Projekt orientierte sich am Public Health Action Cycle und nutzte ein logisches Modell als theoretische Grundlage. Quantitative und qualitative Methoden wurden kombiniert, um das Fortbildungspaket zu entwickeln und zu evaluieren. Die Ziele wurden in 4 Arbeitspaketen (AP) umgesetzt: in AP 1 wurden statistische Grundlagen zur Erfassung und Darstellung von methodenbedingter Heterogenität gelegt. AP 2 untersuchte mithilfe von Interviews mit ÖGD-Mitarbeitenden die Ursachen der Heterogenität und relevante Kontextfaktoren für die Datenerhebung. In AP 3 wurde daraus ein Online-Fortbildungspaket entwickelt und pilotiert. In AP 4 wurde diese Fortbildung in mehreren Gesundheitsämtern implementiert und hinsichtlich der Prozesse und Effekte evaluiert. Detaillierte Ergebnisse der AP finden sich in dieser Ausgabe des Gesundheitswesens.
Ausblick:
Durch den Mixed-Methods Ansatz und eine partizipative Interventionsentwicklung sollten die Kompetenzen von ÖGD-Mitarbeitenden in der Anwendung des SOPESS gestärkt und die Untersucherkompetenzen innerhalb der Teams erweitert werden. Das Projekt KOMET-SEU leistet so einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des ÖGD in der SOPESS-Datennutzung. Ob es gelingt, die Heterogenität in den SOPESS-Daten selbst zu reduzieren, muss weiter geprüft werden. Die Grundlagen dafür liegen nun vor.
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