Entwicklung und Anwendung eines Reifegradmodells für das Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung : Darstellung am Fallbeispiel Rüstungsmanagement im BMVg
Publication date
2023
Document type
PhD thesis (dissertation)
Author
Advisor
Granting institution
Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Exam date
2023-06-20
Organisational unit
Part of the university bibliography
✅
DDC Class
350 Öffentliche Verwaltung, Militärwissenschaft
Keyword
Risikomanagement
Reifegradmodell
Reifegradanalyse
Beschaffungsprojekt
Öffentliche Verwaltung
Öffentlicher Sektor
Fallstudie
Abstract
Die vorliegende Forschungsarbeit behandelt die systematische Implementierung und Weiterentwicklung von Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung unter Einsatz von Reifegradmodellen.
Obwohl das Risikomanagement als Steuerungs- und Führungsinstrument inzwischen auch in der öffentlichen Hand steigende Relevanz erfährt, existieren lediglich vereinzelte Fallstudien zu dessen Umsetzung und Funktionsweise. Insbesondere die wirksame Umsetzung von Risikomanagement wird selten über subjektive Bewertungen hinaus analysiert. Um dieser Forschungslücke zu begegnen, behandelt diese Arbeit die Forschungsfrage wie die Implementierung von Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung unter Nutzung eines Reifegradmodells zielgerichtet gemessen und verbessert werden kann. Dies erfolgt anhand einer Langzeitfallstudie im BMVg. Im Konkreten zielt diese Arbeit darauf ab, ein Reifegradmodell für das Risikomanagement im BMVg zu entwickeln und dieses im Rahmen von Reifegradanalysen anzuwenden.
Angesichts der übergeordneten Zielsetzung, die Steuerung in der Verwaltung zu verbessern und effizienter zu gestalten, erfolgt die Untersuchung aus ökonomischer Perspektive anhand der Transaktionskosten- und der Prinzipal-Agent Theorie. Dieser wissenschaftstheoretische Bezugsrahmen wird um die Legitimitäts- und die Ressourcenabhängigkeitstheorie ergänzt.
Da die Arbeit zwei Themenkomplexe – Reifegradmodelle und Risikomanagement – miteinander verbindet, werden zuerst die zugehörigen theoretischen Grundlagen gelegt. Im Anschluss an den fachtheoretischen Kontext erfolgt die Betrachtung des empirischen Fallbeispiels, d. h. des Risikomanagements im Rüstungsmanagement des BMVg. Insbesondere nachdem die KPMG-Studie im Jahr 2014 aufzeigte, dass im Management von Rüstungsprojekten kein wirksamer Risikomanagementprozess existierte, begann die Umsetzung eines einheitlichen, systematischen und proaktiven Risikomanagements.
Es ist jedoch eine Sache, ein wirksames Risikomanagementsystem zu entwickeln und eine andere Sache dieses auch in der Praxis umzusetzen. An dieser Stelle setzen Reifegradmodelle mit Reifegradanalysen an, um den langen Umsetzungsprozess der Implementierung von Risikomanagement kontinuierlich nachzuhalten und nachzusteuern. Daraus resultiert der Bedarf nach einem geeigneten Reifegradmodell, welches in dieser Arbeit systematisch und nachvollziehbar konzipiert wurde. Anschließend fanden damit regelmäßige Reifegradanalysen (in den Jahren 2018, 2019 und 2021) statt. Deren Ergebnisse werden detailliert präsentiert. Damit begegnet diese Arbeit einem wesentlichen Defizit bestehender Reifegradmodellentwicklungen, bei denen lediglich auf die Konzeption – ohne anschießende Evaluation – eingegangen wird.
Die Reifegraderhebungen zeigen durchgehend Erfolge, aber auch Handlungsfelder bei der Realisierung von Risikomanagement im Rüstungsmanagement. Im Gesamtergebnis fasst das Management im BMVg zusammen, dass das Risikomanagement aus dem Management der Rüstungsprojekte nicht mehr wegzudenken sei. Ausschlaggebend hierfür seien insbesondere die erreichte Transparenz, die offene Kommunikation und schnellere Eskalationswege. Damit bestätigen die Ergebnisse der Reifegradanalysen die mit dem Risikomanagement im Rüstungsmanagement verfolgten Effizienzgewinne und stellen Bezugspunkte zu den wissenschaftstheoretischen Ansätzen der Transaktionskosten- und Prinzipal-Agent Theorie als auch der Legitimitäts- und der Ressourcenabhängigkeitstheorie heraus.
Angesichts der mit dem Reiferadmodell im BMVg verfolgten Ziele der Standortbestimmung, Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen sowie Messung von Fortschritten bei der Verbesserung des Risikomanagements, hat sich das Reifegradmodell mit seinem strukturierten, ganzheitlichen und intersubjektiven Vorgehen bewährt. Es hat sich als hilfreiches und nützliches Instrument zur Begleitung der Implementierung und Weiterentwicklung von Risikomanagement im BMVg bewiesen. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Risikomanagement in Behörden und trägt schließlich zur Professionalisierung von Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung bei. Vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Erkenntnisinteresses stellt jedoch die Generalisierbarkeit des Reifegradmodells noch eine zentrale Limitation dar. Folglich leitet sich der Bedarf nach einer weitergehenden empirischen Evaluierung der dargelegten Ergebnisse ab, woraus weiterer Forschungsbedarf resultiert.
Obwohl das Risikomanagement als Steuerungs- und Führungsinstrument inzwischen auch in der öffentlichen Hand steigende Relevanz erfährt, existieren lediglich vereinzelte Fallstudien zu dessen Umsetzung und Funktionsweise. Insbesondere die wirksame Umsetzung von Risikomanagement wird selten über subjektive Bewertungen hinaus analysiert. Um dieser Forschungslücke zu begegnen, behandelt diese Arbeit die Forschungsfrage wie die Implementierung von Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung unter Nutzung eines Reifegradmodells zielgerichtet gemessen und verbessert werden kann. Dies erfolgt anhand einer Langzeitfallstudie im BMVg. Im Konkreten zielt diese Arbeit darauf ab, ein Reifegradmodell für das Risikomanagement im BMVg zu entwickeln und dieses im Rahmen von Reifegradanalysen anzuwenden.
Angesichts der übergeordneten Zielsetzung, die Steuerung in der Verwaltung zu verbessern und effizienter zu gestalten, erfolgt die Untersuchung aus ökonomischer Perspektive anhand der Transaktionskosten- und der Prinzipal-Agent Theorie. Dieser wissenschaftstheoretische Bezugsrahmen wird um die Legitimitäts- und die Ressourcenabhängigkeitstheorie ergänzt.
Da die Arbeit zwei Themenkomplexe – Reifegradmodelle und Risikomanagement – miteinander verbindet, werden zuerst die zugehörigen theoretischen Grundlagen gelegt. Im Anschluss an den fachtheoretischen Kontext erfolgt die Betrachtung des empirischen Fallbeispiels, d. h. des Risikomanagements im Rüstungsmanagement des BMVg. Insbesondere nachdem die KPMG-Studie im Jahr 2014 aufzeigte, dass im Management von Rüstungsprojekten kein wirksamer Risikomanagementprozess existierte, begann die Umsetzung eines einheitlichen, systematischen und proaktiven Risikomanagements.
Es ist jedoch eine Sache, ein wirksames Risikomanagementsystem zu entwickeln und eine andere Sache dieses auch in der Praxis umzusetzen. An dieser Stelle setzen Reifegradmodelle mit Reifegradanalysen an, um den langen Umsetzungsprozess der Implementierung von Risikomanagement kontinuierlich nachzuhalten und nachzusteuern. Daraus resultiert der Bedarf nach einem geeigneten Reifegradmodell, welches in dieser Arbeit systematisch und nachvollziehbar konzipiert wurde. Anschließend fanden damit regelmäßige Reifegradanalysen (in den Jahren 2018, 2019 und 2021) statt. Deren Ergebnisse werden detailliert präsentiert. Damit begegnet diese Arbeit einem wesentlichen Defizit bestehender Reifegradmodellentwicklungen, bei denen lediglich auf die Konzeption – ohne anschießende Evaluation – eingegangen wird.
Die Reifegraderhebungen zeigen durchgehend Erfolge, aber auch Handlungsfelder bei der Realisierung von Risikomanagement im Rüstungsmanagement. Im Gesamtergebnis fasst das Management im BMVg zusammen, dass das Risikomanagement aus dem Management der Rüstungsprojekte nicht mehr wegzudenken sei. Ausschlaggebend hierfür seien insbesondere die erreichte Transparenz, die offene Kommunikation und schnellere Eskalationswege. Damit bestätigen die Ergebnisse der Reifegradanalysen die mit dem Risikomanagement im Rüstungsmanagement verfolgten Effizienzgewinne und stellen Bezugspunkte zu den wissenschaftstheoretischen Ansätzen der Transaktionskosten- und Prinzipal-Agent Theorie als auch der Legitimitäts- und der Ressourcenabhängigkeitstheorie heraus.
Angesichts der mit dem Reiferadmodell im BMVg verfolgten Ziele der Standortbestimmung, Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen sowie Messung von Fortschritten bei der Verbesserung des Risikomanagements, hat sich das Reifegradmodell mit seinem strukturierten, ganzheitlichen und intersubjektiven Vorgehen bewährt. Es hat sich als hilfreiches und nützliches Instrument zur Begleitung der Implementierung und Weiterentwicklung von Risikomanagement im BMVg bewiesen. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Risikomanagement in Behörden und trägt schließlich zur Professionalisierung von Risikomanagement in der öffentlichen Verwaltung bei. Vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Erkenntnisinteresses stellt jedoch die Generalisierbarkeit des Reifegradmodells noch eine zentrale Limitation dar. Folglich leitet sich der Bedarf nach einer weitergehenden empirischen Evaluierung der dargelegten Ergebnisse ab, woraus weiterer Forschungsbedarf resultiert.
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