Bildungsfreistellung: Hintergründe, Entwicklungen und Perspektiven. Strukturelle und biographische Perspektiven zum Lernen im Lebenslauf
Description
Seit dem Jahr 1970 existieren in Deutschland Gesetze für bezahlte Bildungsfreistellungen. Sie sind im Allgemeinen als Bildungsurlaub bekannt und schaffen für Arbeitnehmer_innen einen Anspruch auf individuelle Lern- und Bildungszeiten. Der Bildungsurlaub beinhaltet in der Regel fünf bezahlte Arbeitstage pro Jahr für den Besuch eines anerkannten Bildungsangebots. Dies kann je nach gesetzlicher Regelung politische, kulturelle, allgemeine oder berufliche Bildung, Gesundheitsbildung oder auch Qualifizierungen für ein Ehrenamt umfassen. Heute gibt es den Bildungsurlaub in 14 Bundesländern. Die jüngsten Gesetze wurden im Jahr 2015 in Baden-Württemberg und in Thüringen verabschiedet. Ziel ist es, Menschen angesichts des stetigen gesellschaftlichen und ökonomischen Wandels im Rahmen des lebenslangen Lernens (Bildungs-)zeit zur Verfügung zu stellen. Dadurch werden auch weitergehende Möglichkeiten für die Teilnahme an organisierter Weiterbildung eröffnet. Auf diese Weise können sie ihre persönlichen und beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen entfalten und vertiefen.
Untersuchungen zum Bildungsurlaub, zu Teilnahmeaspekten und zu Lernerfolgen der Teilnehmenden wurden vor allem in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführt. Später gab es lediglich punktuell und sporadisch Untersuchen. Zum Beispiel zu Wirkungen des politischen Bildungsurlaubs in den Ländern Bremen und Niedersachsen oder allgemeiner zur grundsätzlichen Wahrnehmung von Bildungsurlaubsangeboten. Einige Bundesländer führen regelmäßig statistische Erhebungen oder Evaluationen zum Bildungsurlaub durch und veröffentlichen diese, wie Rheinland-Pfalz und Hessen. Auch für das Land Bremen existiert eine aktuelle Evaluation, die aufgrund der letzten Gesetzesänderung zu organisatorischen und strukturellen Aspekten der Bildungsangebote durchgeführt wurde. In der Gesamtschau ist jedoch die Daten- und Forschungslage zum Bildungsurlaub defizitär. Es existieren keine Daten, die eine Gesamteinschätzung der Bildungsangebote, Inanspruchnahme und Zusammensetzung der Teilnehmenden sowie Erkenntnisse zu Lernerfolgen und -wirkungen im Rahmen der Bildungsfreistellungen ermöglicht.
Einerseits werden Bildungsfreistellungen bisher in geringem Maße in Anspruch genommen. Andererseits existieren Hinweise, dass Teilnehmende an diesen Angeboten vielfältigen individuellen Bildungsinteressen nachgehen: sie erhalten Anregungen zum Weiterlernen; sie integrieren Gelerntes in ihren Arbeitsalltag; sie erweitern ihre Reflexionsmöglichkeiten oder sie stellen sich neuen persönlichen und beruflichen Herausforderungen. Einige Teilnehmende nutzen dabei Bildungsfreistellungen regelmäßig und über längere Zeiträume. Auf diesen Aspekt zielt das Forschungsinteresse des Projekts: Von besonderem Interesse sind die individuellen Intentionen und Bedeutungen, die zu einer wiederkehrenden Teilnahme an Bildungsurlaubsangeboten führen und möglicherweise (bildungs-)biographische Wirkungen haben.
Die Forschungsfragen lauten:
- Mit welchen Intentionen besuchen Menschen wiederkehrend Angebote im Rahmen von Bildungsfreistellungen?
- Welche langfristigen, subjektiven, (bildungs-)biographischen Wirkungen und Effekte hat die Mehrfachteilnahme an Veranstaltungen im Rahmen von Bildungsfreistellungsgesetzen?
Untersuchungen zum Bildungsurlaub, zu Teilnahmeaspekten und zu Lernerfolgen der Teilnehmenden wurden vor allem in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführt. Später gab es lediglich punktuell und sporadisch Untersuchen. Zum Beispiel zu Wirkungen des politischen Bildungsurlaubs in den Ländern Bremen und Niedersachsen oder allgemeiner zur grundsätzlichen Wahrnehmung von Bildungsurlaubsangeboten. Einige Bundesländer führen regelmäßig statistische Erhebungen oder Evaluationen zum Bildungsurlaub durch und veröffentlichen diese, wie Rheinland-Pfalz und Hessen. Auch für das Land Bremen existiert eine aktuelle Evaluation, die aufgrund der letzten Gesetzesänderung zu organisatorischen und strukturellen Aspekten der Bildungsangebote durchgeführt wurde. In der Gesamtschau ist jedoch die Daten- und Forschungslage zum Bildungsurlaub defizitär. Es existieren keine Daten, die eine Gesamteinschätzung der Bildungsangebote, Inanspruchnahme und Zusammensetzung der Teilnehmenden sowie Erkenntnisse zu Lernerfolgen und -wirkungen im Rahmen der Bildungsfreistellungen ermöglicht.
Einerseits werden Bildungsfreistellungen bisher in geringem Maße in Anspruch genommen. Andererseits existieren Hinweise, dass Teilnehmende an diesen Angeboten vielfältigen individuellen Bildungsinteressen nachgehen: sie erhalten Anregungen zum Weiterlernen; sie integrieren Gelerntes in ihren Arbeitsalltag; sie erweitern ihre Reflexionsmöglichkeiten oder sie stellen sich neuen persönlichen und beruflichen Herausforderungen. Einige Teilnehmende nutzen dabei Bildungsfreistellungen regelmäßig und über längere Zeiträume. Auf diesen Aspekt zielt das Forschungsinteresse des Projekts: Von besonderem Interesse sind die individuellen Intentionen und Bedeutungen, die zu einer wiederkehrenden Teilnahme an Bildungsurlaubsangeboten führen und möglicherweise (bildungs-)biographische Wirkungen haben.
Die Forschungsfragen lauten:
- Mit welchen Intentionen besuchen Menschen wiederkehrend Angebote im Rahmen von Bildungsfreistellungen?
- Welche langfristigen, subjektiven, (bildungs-)biographischen Wirkungen und Effekte hat die Mehrfachteilnahme an Veranstaltungen im Rahmen von Bildungsfreistellungsgesetzen?
Project Title
Bildungsfreistellung: Hintergründe, Entwicklungen und Perspektiven. Strukturelle und biographische Perspektiven zum Lernen im Lebenslauf
Project Web Site
Status
completed
Start Date
June 1, 2017
End Date
December 31, 2019